Substanz

Thomas zur Substanz Gottes

»Bei der Betrachtung der Substanz Gottes ist aber vornehmlich der Weg der Verneinung zu beschreiten. Denn die Substanz Gottes übersteigt jede Form, die unser Verstand erreicht, durch ihre Unermeßlichkeit, und so können wir sie nicht derart begreifen, daß wir erkennen, was sie ist

Wir haben jedoch irgendeine Erkenntnis von ihr, indem wir erkennen, was sie nicht ist." ScG K 14

Doch setzt die Negation die Position des selbst gemäß seiner selbst voraus. Thomas gebraucht ein Kriterium zur Unterscheidung des Nichtzukommenden, ohne dessen Geltungsstruktur als Maß einer Grenze aufzuklären und angeben zu wollen. Woher wissen wir, was wir absprechen sollen? Alles, was zusammengesetzt ist? Das wäre in einem Oberbegriff getan und stellt nichts als die Vorausetzung dar, dass Gottes Sein nicht zusammengesetzt ist und nicht durch Zusammensetzung bestimmt werden kann. Oder durch das zuerkannte Unendliche, das nicht ermesslich ist. Unermesslich zu sein ist mit der vorausgesetzten Unendlichkeit bereits vom Vergleich mit den Abmessungen von Erscheinungsverhältnissen in Raum und Zeit her gedacht. Es wäre auch hier ein nicht in Gott selbst gegründeter und darum unangemessener Vergleichsmaßstab, der mit unabsehbaren Folgen für Orientierungsfragen des Glaubens gesetzt wird (ganz anders dagegen die Maßgabe der Güte für die Urteilskraft aus der Annahme der Selbstgabe in Schöpfung und Neuschöpfung).

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